• Dr med. Philipp von Grünberg Dr. med. Daniel Schulz

Wer zum Kardiologen geschickt wird, mit dem Gedanken, dass etwas mit dem Herzen nicht stimmen könnte, ist verständlicherweise häufig beunruhigt. Gleichzeitig finden sich bei den vielen Patientinnen und Patienten, die wir Tag für Tag untersuchen, nur sehr selten unerkannte gravierende Erkrankungen, von denen eine akute Gefährdung ausgeht, und die daher sofort behandelt werden müssen. Die Allermeisten erfahren also, dass hinter ihren Beschwerden harmlose oder gut lösbare Probleme stecken. Und so erleben wir sehr häufig, wie sich Angst und negative Erwartung in Erleichterung umwandeln.
Wie wir arbeiten, welche apparativen Untersuchungen wir einsetzen und welche Erkenntnisse wir daraus ziehen können, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Herzultraschall (Echokardiographie) in Ruhe und unter Belastung

Struktur und Funktion des Herzens, eventuelle Störungen und deren Relevanz lassen sich per Ultraschall abklären. Die Echokardiographie ist die einzige bildgebende Untersuchungstechnik, die nicht nur eine Form und deren Veränderung beschreibt, sondern auch eine Funktion analysiert. Das macht sie so faszinierend und so komplex. Wir müssen dabei Fragen beantworten wie: Ist dieser Herzklappenfehler akzeptabel, oder muss operiert werden? Erklärt das, was wir sehen, Ihre Beschwerden? Ist das was wir sehen gefährlich? Müssen wir besondere Maßnahmen einleiten oder kommen wir mit Medikamenten aus? Unentwegt entwickeln sich die Technik und unser Verständnis weiter und werden auf mehrtägigen Echokardiographiekongressen präsentiert und diskutiert (z. B. www.ekk.koeln). Die Echokardiographie ist also die zentrale Untersuchungstechnik der ambulanten Kardiologie. mehr lesen

Transösophageale Echokardiographie („Schluckecho“)

Für manche Fragestellungen sind besonders detaillierte Bilder erforderlich. Die das Herz umgebenden Strukturen (Rippen, Muskeln, Fettgewebe, Bindegewebe, Lunge) können die Bildqualität manchmal beeinträchtigen. Mit einer speziellen Ultraschallsonde, die in die Speiseröhre vorgeschoben wird (Herz und Speiseröhre sind unmittelbar benachbart), lassen sich diese Störsignale ausschalten. Der Ablauf ähnelt einer Magenspiegelung, weshalb Ihnen zuvor ein kurzwirksames Schlafmittel verabreicht wird. mehr lesen

Duplexsonographie der Halsschlagadern

In der Kardiologie geht es immer auch um die Arterien (Schlagadern). Ursache für Herzinfarkte und Schlaganfälle ist meistens die Arteriosklerose, die Verkalkung dieser Schlagadern. Mit den modernen, hochauflösenden Ultraschallgeräten lassen sich Kalkablagerungen (Plaques) und sonstige Veränderungen der Arterienwand früh und detailliert darstellen. So kann darüber entschieden werden, ob und wie ein bestimmter Risikofaktor behandelt werden sollte. mehr lesen

Thoraxsonographie

Nicht wenige Erkrankungen der Lunge und des Rippenfelles lassen sich im Ultraschall, also ohne Röntgenstrahlen, diagnostizieren. So haben wir schon etliche Lungenembolien, Lungenentzündungen, Rippenbrüche, den ein oder anderen Lungenkollaps (Pneumothorax), Rippenfellentzündungen, Ergüsse und Lungenstauungen im Ultraschall erkannt und konnten so schneller die richtige Therapie einleiten.

Kontrolle und Programmierung von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und CRT-Systemen (Schrittmacher zur Behandlung der fortgeschrittenen Herzinsuffizienz)

Wir kontrollieren regelmäßig und in hoher Anzahl sämtliche Herzschrittmachertypen und Aggregate aller großer Herstellerfirmen (Medtronik/Vitatron, Biotronik. SJM, Ela, Boston Scientific, Guidant). Dabei ermöglicht es uns die Telemedizin zunehmend, auch Fernabfragen über eine Internetanbindung durchzuführen.

Belastungs-EKG (Ergometrie)

Das unter körperlicher Belastung auf einem Fahrradergometer kontinuierlich aufgezeichnete EKG bleibt auch mehr als 100 Jahre nach seiner Entwicklung ein zentrales Werkzeug, um die allgemeine Leistungsfähigkeit und das Verhalten von Blutdruck und Puls zu analysieren, oder Durchblutungs- und Herzrhythmusstörungen zu diagnostizieren.

Langzeit-EKG (bis 7-Tage-EKG), Langzeit-Blutdruckmessung, Eventrecorder

Herzrasen und Herzrhythmusstörungen treten – wie Zahnschmerzen – meistens genau dann nicht auf, wenn man beim Arzt ist. Das Langzeit-EKG zeichnet die Herzaktionen kontinuierlich über meistens 24 Stunden, bei Bedarf bis zu 7 Tage auf. Die Rekorder sind klein, werden komfortabel um den Hals getragen, stören also nicht weiter und können zum Duschen leicht abgenommen und hinterher selber wieder angelegt werden. Aufzeichnungsqualität und Analysealgorithmen sind über die Jahre so gut geworden, dass uns nichts mehr entgeht.

Den Eventrecorder geben wir Ihnen bei Bedarf für einen längeren Zeitraum mit nach Hause. Sie tragen ihn mit sich und halten ihn bei Bedarf, z.B. wenn Schwindel oder Herzrasen abgeklärt werden sollen, auf die Brust, so dass er dann für jeweils 30 Sekunden ein EKG aufzeichnet und speichert.

Das Langzeit-Blutdruckmessgerät misst über einen Zeitraum von 24 Stunden in regelmäßigen Abständen mit einer üblichen Oberarm-Blutdruckmanschette Ihren Blutdruck, speichert die Werte und ermöglicht es uns, Ihren durchschnittlichen Blutdruckwert zu bestimmen. Nach wie vor ist dies die verlässlichste Methode, um eine arterielle Hypertonie zu diagnostizieren und den Erfolg der Therapie zu überprüfen. Ein wichtiger Hinweis: Das Gerät misst auch in der Nacht. Die Allermeisten fühlen sich dadurch nicht gestört und schlafen gut. Aber natürlich gibt es Menschen, denen das den Schlaf raubt. In diesem Fall sollten Sie es ablegen und ausschalten. Das Messergebnis würde durch eine durchwachte Nacht erheblich verfälscht.

Lungenfunktionsdiagnostik, Polygraphie (Schlafapnoescreening)

Viele Menschen Schnarchen. Für die Bettpartner/-innen ist das mitunter lästig, sonst aber unproblematisch. Allerdings kann in nicht wenigen Fällen dahinter eine Schlafapnoe stecken, wiederkehrende Atempausen, die von den Betroffenen selbst gar nicht und von den Partnern nur in der Hälfte der Fälle bemerkt werden. Dabei ist eine unbehandelte Schlafapnoe ein Risikofaktor für Herzkreislauf-Erkrankungen und geht mit einem siebenfach erhöhten Risiko für Verkehrsunfälle einher. Nicht erholsamer Schlaf, Tagesmüdigkeit, unüberwindbarer Schlafdrang und Sekundenschlaf sind neben vielen anderen die häufigsten Symptome. Aber: Fast die Hälfte der Patienten mit schwerer Schlafapnoe fühlen sich tagsüber völlig unbeeinträchtigt. Die Polygraphie zeichnet, ähnlich einem Langzeit-EKG, während einer Nacht Atmung, Sauerstoffgehalt des Blutes, EKG und Atembewegungen auf und erlaubt so eine präzise Diagnose. mehr lesen

In Kooperation: Kernspinntomographie des Herzens (Kardio-MRT) und hochauflösende Computertomographie der Herzkranzarterien (Kardio-CT)

Die Kernspinntomographie des Herzens kann bestimmte Veränderungen der Herzstrukturen und des Herzmuskelgewebes besser darstellen, als z. B. der Ultraschall. Um Vernarbungen von gesundem Gewebe genau abzugrenzen, oder entzündliche Prozesse darzustellen, bzw. auszuschließen (Myokarditis/Perikarditis), sowie bei seltenen degenerativen oder infiltrativen Herzmuskelerkrankungen, ist das MRT eine wertvolle, wenn auch recht aufwändige Untersuchungstechnik.

Mit dem Kardio-CT können insbesondere die Herzkranzarterien detailliert dargestellt werden. So kommt es überwiegend dann zum Einsatz, wenn es darum geht, eine relevante koronare Herzerkrankung, also Durchblutungsstörungen des Herzens, sicherer auszuschließen, als das mit den üblichen Untersuchungen möglich ist, man aber auf eine Katheteruntersuchung verzichten möchte.

Für beide Untersuchungen bestehen enge Kooperationen mit nahegelegenen Kliniken.